Интервью для Badische Zeitung

ElenaPress

“Man muss sich selbst lieben”

BZ-INTERVIEW: Patricia Kaas über ihre Show “Kaas chante Piaf”, das Künstlerleben und die Lieder.

KCP ist die Hommage einer großen Sängerin an eine andere große Sängerin: “Kaas chante Piaf” heißt die Bühnenshow, mit der Patricia Kaas ab November auf Welttournee geht. Die CD dazu erscheint nächsten Freitag, nächstes Frühjahr kommt Kaas mit der Show nach Baden-Baden. Eben dort bat sie jetzt schon zum Interview, in Brenner’s Parkhotel. Kaas’ Stimme hat auch beim Reden das berühmte raue Timbre. Ihrem Gesicht meint man, die viele Bühnenarbeit anzusehen. Oder ist sie müde, weil sie am Vormittag schon für Interviews in Frankfurt und Mainz war? Zwanzig Minuten dauert die Audienz, gerade genug für einige Fragen über sie und Edith Piaf, die Chansons und das Leben.

BZ: Frau Kaas, in Ihrer Autobiographie schreiben Sie, dass schon Ihre Mutter Sie wegen Ihrer kräftigen, tiefen Stimme mit der Piaf verglichen hat, als Sie als 13-Jährige Ihre ersten Auftritte in einem Saarbrücker Nachtclub namens Rumpelkammer hatten. Ist Ihre Show “Kaas chante Piaf” so etwas wie eine Rückkehr zu Ihren Anfängen?

Kaas: Nein. Ich sang damals nur ein oder zwei Lieder der Piaf. Wenn man samstagabends auftritt, singt man Klassiker, Lieder von Sinatra zum Beispiel. Als ich dann nach Paris kam und man mich mit Piaf verglichen hat, fragte ich mich, warum. Ich fand unsere Stimmen ganz verschieden. Und sie hatte ein anderes Leben als ich, zum Glück. Ich hatte Eltern, die zusammen waren, ein Dach über dem Kopf.

So ganz verschieden, wie Kaas es will, sind ihr Lebenslauf und der von Piaf nicht. Beide stammten aus einfachen Verhältnissen, Piaf war die Tochter eines Wanderartisten, Kaas die eines Bergmannes, beide haben sie als Kinder auf Jahrmärkten gesungen, Piaf dann auf den Straßen der Pariser Vororte, Kaas bei Gesangswettbewerben in Lothringen. Während Piaf ein Nomadenleben alleine mit ihrem Vater führte und zeitweise in einem Bordell lebte, in dem ihre Oma Köchin war, hatte Kaas eine behütete Kindheit mit sechs älteren Geschwistern und fürsorglichen Eltern. Aber beide kamen von unten und stiegen nach ganz oben auf. Der “Spatz von Paris” und das “Mädchen aus dem Osten”, wie man sie nennt, verkörpern ein Frankreich, das nicht das der Bourgeoisie ist.

BZ: Sie haben sich mit der Piaf nie identifiziert oder auch nur beschäftigt? Immerhin ist sie ja bis heute die Königin des französischen Chansons.

Kaas: Erst jetzt, weil ich für die Show mehr über sie wissen wollte. Ich habe Leute getroffen, die sie kannten, wie Charles Aznavour und Alain Delon, und sie nach ihr gefragt. Sie hatte einen speziellen Charakter, eine Leidenschaft für die Liebe, für das Leben. Sie hatte aber auch Spaß. Zum Glück haben wir Aufnahmen bekommen, die sie von dieser Seite zeigen und die wir in der Show vorführen: eine Piaf, die lächelt, die am Strand entlang läuft, die nicht schwarz angezogen ist.

BZ: Spielen Sie in der Show auch die Piaf oder bleibt es eher “Kaas singt Piaf”?

Kaas: Ich möchte sie nicht imitieren, ich wüsste nicht warum. Aber es soll schon ein bisschen mehr sein als nur eine Interpretation ihrer Lieder. Zum Beispiel war sie eine sehr gläubigeFrau, deswegen werde ich am Anfang der Show beten, schweigend. Das ist einer der Momente, in denen ich in Piafs Gefühle schlüpfe. Aber “Kaas chante Piaf” ist vor allem eine Show, in der ich 24 Lieder singe, die auch die Piaf gesungen hat.

Kurze Unterbrechung des Gesprächs: Kaas hat ihre Malteserhündin Tequila dabei, eine Kellnerin bringt für diese eine Schale Hühnerfleisch. In ihrer Autobiographie beschreibt Kaas, dass sie mit der Hundedame nach ihren Konzerten ein gemeinsames Ritual pflegt: Die erschöpfte Sängerin legt sich auf den Boden, Tequila legt sich neben sie auf den Rücken und streckt alle Viere in die Luft. So kommt die Künstlerin runter vom Adrenalinrausch auf der Bühne.

BZ: Die Piaf hat ja eine ganze Menge von Liedern gesungen…

Kaas: … mehr als 430!

BZ: Haben Sie sich die für die Show etwa alle angehört?

Kaas: Ich habe sie alle zumindest angespielt. Aber die Auswahl war schwierig. Ich wollte Lieder, die man kennt, wie “Padam Padam” oder “Milord”. Aber ich habe auch unbekannte Lieder entdeckt wie “Avec ce soleil” oder “T’es beau tu sais”. Und ich möchte, dass die Leute diese Lieder auch kennenlernen, sie haben tolle Texte und eine große Stärke.

BZ: Sie haben für die Show und das Album mit einem Filmkomponisten zusammengearbeitet, dem Polen Abel Korzeniowksi, der in Hollywood arbeitet. Er hat für die Lieder sehr dramatische Arrangements geschrieben. Warum haben Sie ihn ausgewählt?

Kaas: Drama und Emotion waren das, was ich für die Hommage hörte, deshalb wollte ich mit ihm arbeiten. Für mich sind die Stücke auch filmisch, “Padam Padam” ist ein bisschen wie Tim Burton, “Avec ce soleil” ein bisschen wie Hitchcock.

Drama und Emotion – das ist auch eine Parallele zwischen den beiden Sängerinnen Piaf und Kaas: Beide sind bei der Suche nach der großen Liebe immer wieder gescheitert, in beider Biographien reihen sich die Beziehungen aneinander. Die Piaf war allerdings exzessiver, sie hatte auch schon mal drei Liebhaber gleichzeitig (bis die bei einem gemeinsamen Gespräch dahinterkamen) und beendete ihre Liebschaften oft unter dramatischen Umständen. Bei Kaas gingen sie immer wieder an ihrem unsteten Künstlerleben kaputt. Auch eine Mutterschaft hat Kaas der Karriere geopfert: Sie hat mehrere Abtreibungen vornehmen lassen, wie sie eingesteht. Piaf hat mit 17 eine Tochter bekommen, die nur ein Jahr später an Meningitis starb.

BZ: Edith Piaf hat in ihrer Autobiographie “Mein Leben” geschrieben: “Für mich hat es im Leben nur zwei wahre Dinge gegeben: die Liebe und meine Chansons. Und auch meine Chansons sind ein Teil der Liebe für mich.” Und an anderer Stelle sagt sie, nach jedem ihrer Liebesabenteuer sei die Einsamkeit größer gewesen als vorher, aber das hätte auch dazu geführt, dass sie ihre Chansons noch bewegender hätte singen können. Können Sie als Sängerin das nachvollziehen?

Kaas: Ein Lied erzählt immer von einer Geschichte oder von Gefühlen, die man erlebt hat, es ist immer ein Moment in einem Leben. Ich glaube, man kann Piafs Lieder schon mit 20 singen. Aber wenn man Lebenserfahrung hat und die Traurigkeit, aber auch die Fröhlichkeit kennt, das nährt Piafs Lieder. Es nährt auch meine eigenen. Wenn ich meine Lieder interpretiere, sind sie nicht immer autobiographisch, es ist wie eine Rolle. Man fragt sich, wenn mir das jetzt passieren würde, wie würde ich reagieren, was würde ich sagen? Aber ich bringe ein Gefühl in die Lieder, und wenn man Erfahrung hat, braucht man dieses Gefühl nicht zu suchen, es ist da, es ist natürlich.

Edith Piaf hat gleich zwei Autobiographien geschrieben, 1958 erschien die erste, auf dem Sterbebett hat sie 1963 die zweite diktiert, die schlicht “Ma Vie” betitelt ist. In dieser lässt sie atemlos auf gerade mal 120 Seiten ihr dramatisches Leben Revue passieren, ihre Rauschgiftsucht, ihre vielen Männer. Es ist ein Buch, das nicht wenig zu ihrer Legende beigetragen hat. Patricia Kaas hat vergangenes Jahr ihre Autobiographie veröffentlicht, dieses Jahr ist sie auf Deutsch unter dem Titel “Mademoiselle singt den Blues” erschienen: ein bewegendes Buch über ihre Kindheit und Jugend in Lothringen, über den Krebstod ihrer Mutter, ihre traumatischen Erlebnisse mit einem Stalker, aber auch über ihre Liebschaften.

BZ: In den meisten der Chansons, die Piaf gesungen hat, geht es um dasselbe wie in vielen Ihrer Lieder: um die Suche nach der großen Liebe. Aber auch im echten Leben ging es, laut Ihrer beider Autobiographien, darum.

Kaas: Wie Piaf kenne ich auch das Drama. Es gibt aber einen Unterschied: Ich denke, man muss sich selbst zuerst gut kennen, sich selbst lieben, um diese Liebe dann zu teilen. Meine Autobiographie hat mir, auch wenn es egoistisch klingt, geholfen, sie war eine Therapie. Ich habe vieles besser verstanden, und als ich das Buch beendet hatte, habe ich mir gesagt, du musst niemandem mehr etwas beweisen, du kannst stolz darauf sein, was du geleistet hast.

BZ: Das war vorher nicht so?

Kaas: Ich war immer kritisch mir selbst gegenüber, warum weiß ich nicht, das hat sich jetzt ein bisschen geändert.

BZ: Sie singen in der Show “Kaas chante Piaf” natürlich auch das berühmte Lied “Non, je ne regrette rien”. Bereuen Sie im Gegensatz zur Piaf etwas in Ihrem Leben?

Kaas: Sie hat ihr Leben im Extrem gelebt, ich bin viel disziplinierter. Das ist meine Mutterseite, meine deutsche Seite. Aber lieber lebe ich etwas und sage mir hinterher: Na ja, das war jetzt nicht das Beste. Dafür habe ich es getan, statt mir sagen zu müssen: Warum habe ich nicht das mal versucht? Dafür bin ich ein bisschen zu neugierig.

BZ: Sie bereuen nicht, vieles im Leben der Kunst geopfert zu haben?

Kaas: Es gibt die Zeiten, wo man viel unter Leuten ist, es gibt die Zeiten, in denen man ganz allein ist. Ich glaube, das ist der Preis, den man zahlen muss für diese Leidenschaft. Aber es ist sehr schön, auf der Bühne zu stehen und etwas mit den Leuten zu teilen, das ist ein Luxus.

Источник:
Badische Zeitung

Интервью для TheGayUK

ElenaPress

Patricia Kaas is one of France’s biggest selling acts of all time. With over 16 million records sold worldwide, a film with Jeremy Irons and a Eurovision entry under her belt, Kaas is about to embark on a world tour featuring songs made famous by Edith Piaf. We catch up with the songstress mid decision on her brand new album cover, to talk about that Eurovision entry, lesbian rumours and the spirit of Piaf.

TGUK: So tell us Patricia are you excited about your new album and tour?

PK: Right now I’m stressed, but yes I’m very excited. It took a little while to make it, I started to choose the songs last summer, so it’s been a year in the making. The most difficult part was finding my place, my interpretation of the songs, what the songs are and where they go… to respect Piaf. To work out why she gave certain emotions to the song and at the same time I wanted to respect the musical arrangements.

TGUK: Edith Piaf… Big shoes to fill?

PK: It was difficult, but I like that, and I’m proud of the sound and the work.

TGUK: Did you feel the spirit of Piaf when making the album?

PK: Not the spirit of Piaf, but the spirit of the whole project. When I was thinking about the songs to sing for the album I was treating it more like a show, a performance in my mind. Getting the balance right – between the songs people know – but also choosing the songs with lyrics and melodies that touched me, but also choosing songs I knew I could make, I hope, great – Not just on the album but on the stage. I really want this show and album to be contemporary and urban, it’s bringing the street of the 30s and 40s to right now… Using hip-hop dancers on stage. I have a lot of images in my head and I brought that to the studio too!

TGUK: What do you think made Piaf so special to the audience?

PK: I think it was the way she interpreted her songs. She was one of the first who sang this chanson française. It was really Frenchie. It was a really authentic way of singing. She’s very close to the population. She gave emotion that the people understand and know. You need courage and to have experience of life to sing Piaf!

TGUK: The Olympia in Paris, The Royal Albert Hall in London and Carnegie Hall in New York – Those are massive venues. Are you nervous?

PK: I know these venues very well, I’ve performed at the Olympia (in Paris) quite a bit, The Royal Albert Hall and Carnegie Hall around 5 times. I wanted to perform in places where Piaf had performed herself. What I didn’t know was that the Albert Hall was the first venue on this tour, so I try not to think about it. It’s one hour and 50 minutes of singing Piaf – so there’s no space to think about the stress of the first show!

TGUK: Chanson Française and French music seems very dramatic, intriguing and artistic. Do you think the French have a true sense of the camp and dramatic?

PK: Maybe in Piaf’s period of time, but I don’t think French music is now… Now you have French rap and rock. It sounded dramatic because of the type of music…

TGUK: How do you keep on top of your game and be the best at what you do?

PK: I don’t know if I’m the best – but I try to make albums how I feel. People like to be surprised – I’m very curious in life. I have my own way to express my emotions. I don’t know if I’m the best, but I always try to give the best of me.

TGUK: Tell us about Eurovision – How did it feel?

PK: It was special (laughs) and special in a good way. It was crazy. The pressure was immense. I was very sad, because when you enter a contest you want to do the best for yourself and your country. So I was sad and disappointed but I wanted to be how I am. Maybe the song was too slow? I think I did it the best way I could.

TGUK: Didn’t you beat us?!

PK: Non! The UK was before me!

TGUK: Really? We always get Nil Points!

PK: No, she was great (Jade Ewen), and I remember because England gave us just one point to France…

TGUK: That’s outrageous.

PK: (Laughing) But at least I had one point. I wouldn’t change anything I did – it’s done!

TGUK: Do you have any guilty pleasures?


PK: Guilty pleasures? What is this? I have to translate into French (mumbles to herself in French) Ooooo! Non! If I’m getting pleasure it’s not guilty.

TGUK: What is the funniest thing you’ve heard about yourself in the press?

PK: When you have success and notoriety people think, ‘she can’t have any problems’, ‘She can’t be sad’, ‘she can’t be lonely’… People have an image. That you’re not quite human and that you don’t have the same problems as others. The other is that I’m close to women, so people said I was a lesbian – which I’m not, so well… But it makes me laugh, because I’ve a lot of girlfriends and we laughed about it. I’m very discreet, there’s not another story about my love life every month, so they have to make it up!

TGUK: Celebrity Question from The Fab3 from Expedition Impossible
What’s your favourite Madonna song?

PK: Maybe… It’s “Ray Of Light” because it was a great melody and it has more emotion from an artist like her. It was surprising – and the production was quite avant guard for Madonna!

by Jake Simpson

Источник:
TheGayUK

Интервью для Morgenweb

ElenaPress

“Jetzt darf ich zerbrechlich sein”

Sie hat Millionen von Platten verkauft und alle Musikpreise abgeräumt. Nun widmet sie ihre Tournee einer anderen, ganz großen Sängerin: Patricia Kaas blickt im Interview in Frankfurt auf ihre Hommage an Edith Piaf (“Kaas Chante Piaf”, ab 2. November im Handel) – und beschreibt, warum sie heute verletzlicher sein kann als früher. Am 15. März 2013 kommt der Star mit den deutsch-französischen Wurzeln damit in den Mannheimer Rosengarten.

Was bedeutet Ihnen die Musik von Edith Piaf?

Patricia Kaas: Wenn man wie ich sehr früh anfängt zu singen, muss man in Frankreich in seinem Samstagabend-Repertoire mindestens ein Lied von Edith Piaf haben. Auf jeden Fall “La vie en rose”! Als ich später nach Paris kam, hat man mich mit ihr verglichen – und ich wollte wissen, warum.

Gibt es Parallelen in Ihren Leben?

Kaas: Sie hatte natürlich ein viel schwierigeres Leben. Aber auch ich habe manche dramatischen Momente erfahren, habe früh meine Eltern und meinen Bruder verloren.

Was macht Piafs Lieder so einzigartig?

Kaas: Sie gehören zum Vaterland, zu Frankreich. Edith Piaf kennt man überall. Sie ist sehr authentisch. Und sie verbreitete im Drama, das sie erlebte, eine sehr positive Energie. Man spürt, dass sie die Stärke besitzt, zu sagen: Wenn diese Geschichte/dieses Lied vorbei ist, geht es doch weiter im Leben.

Ist es der Kampfwille, der Sie beeindruckt?

Kaas: Vielleicht. Es sind die traurigen Erfahrungen im Leben, die mich ernähren. Auf der anderen Seite des Tunnels gibt es Licht – und da muss ich hinschauen. Das Erlebte hat in mir Narben gebildet. Das gibt meiner Stimme die Emotionen. Wir besitzen beide diese Stärke, Piaf und ich. Aber anders, weil wir nicht dasselbe Leben haben. Zum Glück!

Wie gehen Sie mit dem Pathos in den Liedern um?

Kaas: Das war natürlich eine andere Generation. Ich denke und lebe anders. Ihre Authentizität bestand darin, dass sie so sang, wie sie sprach. Das war ein Geheimnis ihrer Popularität. Was sie sagte, was sie sang, sprach arme wie reiche Menschen an. Von Anfang an sollte “Kaas chante Piaf” eine Hommage sein, keine Kopie. Sie ist sie selbst – und keine könnte es besser als sie selbst. Alles, was ich in meinem Leben gelernt habe, wollte ich in diese Hommage bringen – ob Schauspiel, Tournee, Bühne oder Gesang. Wenn ich die Lieder interpretiere, werden sie ein kleines bisschen meine.

Wie haben Sie aus all den Piaf-Liedern Ihre Auswahl getroffen?

Kaas: Das war sehr schwierig! Sie hat über 430 Lieder hinterlassen. Ihre Revolutionslieder zum Beispiel sprechen mich gar nicht an. Ich habe aber auch tolle Lieder entdeckt, wie “Avec ce soleil”, “T’es beau, tu sais”, “La belle histoire d’amour”. Das gehört auch zu meiner Hommage: Lieder vorzustellen, die man weniger kennt. 24 Chansons musste ich für die Bühne aussuchen.

Eine zierliche Frau mit großem Mikrofon, die sich kaum auf der Bühne bewegt: Dieses Bild hat sich von der Piaf eingeprägt. Sie hingegen sind für professionellen Tanz und Showeinlagen bekannt… Wie sieht das Bühnenprogramm 2013 aus?

Kaas: Ich werde mich nicht sehr viel bewegen. Aber die Hommage soll nicht nur aus der Interpretation der Lieder bestehen, sondern auch Schauspiel beinhalten. Zum Beispiel will ich zeigen, wie sie sich fühlte, als sie vom Tod Marcel Cerdans, ihrer großen Liebe, erfahren hat. Jean Cocteau war auch sehr wichtig in ihrem Leben. Daher werde ich ein Gedicht von ihm lesen. Wir zeigen zudem kleine Filme über Piaf. Daher haben manche Lieder auch sehr lange Intros. Wir möchten die andere Seite der Piaf zeigen, wie sie lächelt, wie sie scherzt – und nicht in Schwarz. Ich werde dann auf der Bühne sitzen und das mit dem Publikum gemeinsam anschauen, ohne dazu zu singen. Denn das Eine soll nicht das Andere überdecken.

Gehen Sie in Schwarz auf die Bühne?

Kaas: Eigentlich möchte ich weder Schwarz auf der Bühne tragen noch eine Farbe. Eher so etwas wie Puder.

Piafs Thema ist die Liebe. Was bedeutet Liebe für Sie?

Kaas: Schwierig. Liebe kann man zu einem Land empfinden, zu einem Mann, zu einer Mutter, zu einem Kind, einem Hund. Ohne Liebe wäre das Leben nicht möglich.

Der 50. Todestag von Piaf im Jahr 2013 wird viele Künstler inspirieren…

Источник:
Morgenweb